Für externe, abgegrenzte Projekte gibt es zwei generelle Abrechnungsmodelle. Was sind deren Vor- und Nachteile?
Verrechnung nach Aufwand ("time and material"), was auch die meisten sogenannten "agilen Verträge" umfasst, erlaubt einfachere Änderungen per Zuruf. Alle Risiken bleiben beim Kunden. Die Gefahr bei dieser Vorgehen ist die der Featureitis, des "Feature Creep" welcher die Kosten- und Terminziele des Projektes gefährden kann. Meist passiert das, da beim Entscheid für die Änderung nicht klar ist, um wieviel welches Feature den Preis treibt.
Ein Fixpreis verlagert die Risiken zum Auftragnehmer, der sie natürlich in den Preis einberechnet. Der Anreiz, die Termin und Kostenziele zu erreichen ist massiv grösser. Der Kunde kann es als unschön empfinden, dass sein Ziele und die Spezifikationen für ein Fixpreisprojekt auch fix sein müssen. In der Praxis kann das den Vorteil haben, dass vorab klare Entscheide zum Produkt gefällt werden müssen. Änderungen sind dann immer möglich, mit dem Vorteil, dass auch jede Änderung eine klare Preis- und Terminwirkung bekommt, welche in den Entscheid für ihre Durchführung einbezogen werden kann.
Jeder der sieben Wege zum Produkt hat seine eigenen Vor- und Nachteile.
Eine Vergabe der kompletten Entwicklung ergibt den kleinsten Management-Aufwand und es findet kein Lock-In statt. Auch die Wartung und Erweiterbarkeit ist sichergestellt. Die Externen müssen sich zuerst das Branchenwissen erarbeiten und für einen Fixpreis als die ultimative Risikominderung muss das Projekt am Anfang genügend klar spezifiziert sein.
Wenn Sie vorab keine genauen Spezifikationen erstellen können, dann ist ein gemischtes Team aus eigenen Entwicklern und denen eines Ingenieurbüros die beste Wahl. Die Vorteile erkaufen Sie sich mit dem Aufwand, alle Ingenieure zu managen und mit den Risiken, welche alle bei Ihnen liegen.
Mit einem eigenen Team sind die offensichtlichen Kosten niedrig, und die Wartung der Produkte ist sichergestellt. Auch das Wissen über die Branche ist vorhanden. Dafür ist der Management-Aufwand ziemlich gross und Altlasten können die Neuentwicklung verzögern. Auch sind Bedarfsschwankungen nicht gut ausgleichbar und embedded Spezialistenwissen kann fehlen.
Der offensichtliche Vorteil der Entwicklung durch einen Bestücker ist die Verminderung der Schnittstellen dadurch, dass alles aus einer Hand kommt. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht nur Lückenbüsser sind, dass das Entwickler-Wissen wirklich vorhanden ist und dass die Verträge Lock-In mit den Auftragnehmer ausschliessen.
Eine Fachhochschule mit dem Projekt zu beauftragen kann kurzfristig eine der preiswertesten Lösungen sein. Die Risiken sind jedoch nicht zu unterschätzen, da Entwicklung, vor allem zur Seriereife nicht das Kerngeschäft der Fachhochschulen sind.
Auf den ersten Blick sind Freelancer die einfachste Lösung um Ressourcen - und Expertise-Engpässe zu füllen. Die langfristige Wartung und alle Risiken, auch das Risiko der Qualifikation der Freelancer, bleiben bei dieser Lösung jedoch bei Ihnen.
Off-Shoring sieht kurzfristig meist wie die die kostengünstigste Lösung aus. Diesen Vorteil können jedoch die grosse kulturelle und geographische Distanz, die vielen Fluktuationen und die Sicherstellung der Expertise wieder erodieren.
Wenn Sie sich entschieden haben, das Projekt mit einem Partner durchzuführen, dann stellt sich die Frage wie man diesen auswählt. Dazu haben wir eine Outsourcing-Checkliste erstellt.
Andreas Stucki
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